Merkurtransit 2019:
Der kleinste Planet zieht an der Sonne vorbei

Am 11. November 2019 gibt es am Nordcampus ein volles Programm mit Sonnenbeobachtungen, Vorträgen, Shows im mobilen Planetarium und mehr.

Wer ihn in diesem Jahr verpasst, wird dreizehn Jahre auf den nächsten warten müssen… Die Rede ist vom Merkurtransit, einer Konstellation, bei der Merkur an der Sonne vorbeizieht und von der Erde aus (mit Teleskopen) als schwarzer Fleck auf der Sonnenscheibe zu sehen ist. Am Montag, 11. November 2019, wird dieses Himmelsphänomen über Europa zu beobachten sein. Mit Vorträgen, Shows im mobilen Planetarium, Beobachtungen des Transits mit Sonnenteleskopen und weiteren Aktionen bieten das Institut für Astrophysik der Universität Göttingen (IAG), das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) und der Förderkreis Planetarium Göttingen (FPG) in der Zeit von 13 bis 18 Uhr am Nordcampus ein umfangreiches Rahmenprogramm für das Schauspiel am Himmel.

Merkur ist der kleinste und sonnennächste Planet. Etwa alle 116 Tage überholt er auf seiner Innenbahn die Erde. Aber nur wenn dieses in der Nähe der Schnittlinie zwischen Merkur- und Erdbahnebene geschieht, kommt es zu einem Merkurtransit. Dies passiert etwa 13 bis 14 Mal im Jahrhundert und ist aufgrund der Bahngeometrie nur zwischen dem 6. und dem 11. Mai oder zwischen dem 6. und dem 15. November möglich. Während der letzte Merkurtransit vor etwas mehr als drei Jahren zu sehen war, wird der nächste erst für 2032 erwartet.

Der diesjährige Transit beginnt in der Mittagszeit. Um 13.35 Uhr schiebt sich der Planet vor die Sonne. Die Mitte der Sonnenscheibe erreicht er um 16.19 Uhr. Wenige Minuten später geht die Sonne unter.

Wegen der geringen Größe des Merkurs wird dies alles nur mit Hilfe von Teleskopen zu sehen sein. Auf der Beobachtungsplattform des IAG stehen deshalb drei Sonnenteleskope bereit, die den Besucherinnen und Besuchern einen gefahrlosen und hochaufgelösten Blick auf die Sonne ermöglichen. Nach Sonnenuntergang lassen sich von dort auch die Planeten Venus, Jupiter und Saturn ausmachen.

Auch am benachbarten MPS dreht sich an diesem Nachmittag alles um Sonne, Merkur und Planetentransite. Um 15 Uhr beantwortet MPS-Wissenschaftler Dr. René Heller in einem Vortrag für Kinder und Jugendliche die Frage „Wie findet man einen Exoplaneten?“ Bei der Suche nach solchen Planeten außerhalb unseres eigenen Sonnensystems setzen Forscherinnen und Forscher auf Transite: Wenn der Planet vor seinem Stern vorbeizieht, verdunkelt sich der Stern leicht – und verrät so seinen planetaren Begleiter. Die Entdeckung des ersten Exoplaneten vor 24 Jahren wurde vor wenigen Wochen mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

Ebenfalls für Kinder geeignet sind die Shows im mobilen Planetarium des FPG, das im Foyer des MPS aufgebaut sein wird. Um 13 Uhr und 16 Uhr laufen mit „Das Phantom des Universums“ und „Europas Weg zu den Sternen“ Shows, die sich an Kinder ab 10 Jahren sowie an Jugendliche und Erwachsene richten. Während die erste Show die Besucherinnen und Besucher auf die Suche nach der geheimnisvollen Dunklen Materie führt, nimmt die zweite die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine epische Reise hinter die Kulissen des leistungsstärksten bodenbasierten Observatoriums der Welt. Um 14 Uhr kommen die jüngeren Weltraumbegeisterten zu ihrem Recht. Die Show „Polaris – Das Rätsel der Polarnacht“ entführt Kinder ab einem Alter von 5 Jahren auf eine spannende Reise um die Erde, zum Mars und zum Saturn.

Nach Sonnenuntergang um 17 Uhr bietet Prof. Dr. Wolfgang Müller von der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) einen Vortrag zum Thema „Planetentransite und die Vermessung des Weltalls“. Dabei spannt er einen breiten Bogen von historischen Expeditionen zur Beobachtung von Venus-Transits bis zum Nobelpreis für die Entdeckung der beschleunigten Expansion des Universums.

Zudem werden Live-Bilder des Merkurtransits aufgenommen von der NASA-Raumsonde Solar Dynamics Observatory gezeigt, die gemeinsame Astro-AG des Otto-Hahn-Gymnasiums und des Felix-Klein-Gymnasiums ist mit einem Stand vertreten und es gibt Waffeln und Getränke.

Für die Vorträge und Planetariumshows ist keine Anmeldung erforderlich. Der Eintritt ist kostenlos. Für die Vorstellungen im Planetarium werden Einlasskarten vor Ort ausgegeben. Nach Beginn der Vorstellungen ist kein Einlass möglich.

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