Marssonde InSight erfolgreich gelandet

Nach siebenmonatiger Anreise und knapp siebenminütigem Sinkflug ist InSight sicher auf dem Mars aufgesetzt. 350 Interessierte verfolgten die Landung am MPS.

InSight hat wohlbehalten die Oberfläche des Mars erreicht. Um 20.52 Uhr (MEZ) Uhr setzte die NASA-Landesonde auf. Wenige Minuten später erreichte bereits die erste Aufnahme das Kontrollzentrum: Sie zeigt eine Ansicht der näheren Umgebung der Landestelle; Staubspritzer vom Aufsetzen, die sich auf der durchsichtigen Linsenabdeckung niedergeschlagen haben, erschweren die Sicht. Mit an Bord trägt InSight ein Seismometer, für welches das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) Hardwarekomponenten entwickelt und gebaut haben.

Etwa 350 Personen verfolgten die Landung am MPS und fieberten beim Public Viewing dem ersten Lebenszeichen der Sonde von der Planetenoberfläche entgegen. Zuvor hatte Robert Lindner, Leiter der Abteilung für Instrumentierung und Lebenserhaltung der europäischen Weltraumagentur (ESA), in seiner „Kurzanleitung für eine Landung auf dem Mars“ erklärt, wie ein solches Kunststück technisch gelingen kann. In der anschließenden Gesprächsrunde diskutierte er mit Prof. Dr. Ulrich Christensen, Direktor am MPS und Mitglied des Seismometer-Teams, sowie MPS-Wissenschaftler Dr. Walter Goetz über aktuelle und künftige Marsmissionen.

Im Gespräch skizzierte Christensen auch, wie es nach erfolgreicher Landung für das InSight-Seismometer SEIS weitergeht. In den nächsten Tagen wird InSight seine neue Wirkungsstätte detailliert fotografieren, damit das SEIS-Team im Anschluss den optimalen Aufstellort für das Instrument aussuchen kann. Erst dann wird der Roboterarm von InSight das Seismometer auf die Oberfläche des Planeten setzen.

Bevor SEIS dann beginnt, nach Marsbeben und Erschütterungen durch Meteoriteneinschläge zu horchen, muss das Instrument noch ausgerichtet werden. Je nach Beschaffenheit und Neigung des Untergrundes passt das Nivelliersystem, das am MPS entwickelt und gebaut wurde, die Länge der Standbeine automatisch an. Es folgt eine mehrwöchige Inbetriebnahme; erste wissenschaftliche Messungen finden voraussichtlich in etwa zehn Wochen statt.

Das MPS ist nicht zum ersten Mal an einer erfolgreichen Marslandung beteiligt. 1997 steuerten die Max-Planck-Forscher zwei Kameras zur NASA-Mission Pathfinder bei, die mit Sojourner den ersten Rover auf der Marsoberfläche platzierte. An Bord des InSight-Vorgängers Phoenix half eine Kamera des MPS 2008 maßgeblich dabei, gefrorenes Wasser auf unserem Nachbarplaneten nachzuweisen.

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