Wohnungssuche

In Abhängigkeit von den Semesterzeiten kann es in Göttingen schwierig sein, eine Wohnung zur Miete zu finden. Am besten starten Sie Ihre Suche schon vor der Einreise und planen einen Zeitraum von ca. zwei Wochen ein, den sie der Wohnungssuche vor Ort widmen. Falls Sie mit Ihrer Familie kommen, sollten Sie erwägen, diese erst nach Deutschland nachzuholen, sobald Sie eine Unterkunft gefunden haben. Falls Sie allein kommen, können wir Ihnen für die Zeit der Wohnungssuche eine Unterkunft im Gästehaus oder im Gästezimmer am MPS zur Verfügung stellen. Nähere Informationen dazu finden Sie unter: Unterkunft

Bei der Wohnungsklassifizierung ist die Anzahl der Zimmer ausschlaggebend, welche Schlafräume, Wohnzimmer und Esszimmer enthält. Küchen, Bäder und Toiletten werden bei der Raumzählung nicht berücksichtigt. Ein halber Raum bezieht sich oftmals auf einen relativ kleinen Raum oder eine Fläche, die nicht durch eine Tür abgeschlossen werden kann. Unterkünfte in Deutschland werden entweder möbliert oder unmöbliert vermietet. Unmöblierte Unterkünfte sind der Standard und sind tatsächlich vollkommen "unmöbliert", also ohne Lampen, Vorhänge oder Kücheneinrichtung. Eine Küche mit Einrichtung wird in Anzeigen normalerweise gesondert ausgewiesen.

Für viele bedeutet der Einzug in eine deutsche Wohnung daher zunächst einen kleinen Schock: Sie benötigen nicht nur Ihre eigenen Möbel, sondern müssen de facto alles von der Waschmaschine bis hin zum Spülbecken mitbringen. Da dies nicht gerade günstig ist, sollten Sie diese Ausgaben bei Ihrer Budgetplanung von vornherein einplanen.

Natürlich kann Ihre Wohnungssuche nur dann erfolgreich sein, wenn Sie überhaupt wissen, was Sie genau suchen. Es lohnt sich also, die neue Stadt zunächst ein wenig kennenlernen, verschiedene Stadtviertel abzulaufen und sich mit den lokalen Transportmitteln vertraut zu machen.

Für eine effiziente Suche sollten Sie sich jedoch auf jeden Fall mit den Grundbegriffen des deutschen Wohnungsmarkts vertraut machen, vor allem mit dem Unterschied zwischen Kaltmiete und Warmmiete. Die zweite umfasst zusätzliche Nebenkosten wie die Müllabfuhr, Hausreinigungskosten sowie manchmal Wasser und Heizung.

Wohnungsanzeigen

Um Ihnen die Wohnungssuche zu erleichtern, haben wir eine Reihe von Tipps zusammengetragen:

Welche Webseiten helfen mir bei der Wohnungssuche im Internet?

Folgende Webseiten können Ihnen eventuell  bei der Wohnungssuche helfen:

Die Abkürzungswut in deutschen Immobilienanzeigen hat schon so manchen zur Verzweiflung gebracht. Eine Beschreibung "4 ZKB , ZH, teilmöbl., 650 + NK, 2MM Kaut., Chiffre 100" lässt sich z.B. in "4 Zimmer-Wohnung mit Küche und Bad, Zentralheizung, teilmöbliert, EUR 650,- plus Nebenkosten, 2 Monatsmieten Kaution, Chiffrebox 100" übersetzen. Dieses Verzeichnis mit den wichtigsten Immobilienabkürzungen wird Ihnen das Lesen der Anzeigen erleichtern.

Wohnungen werden entweder privat, über Wohungsverwaltungen oder über ein Maklerbüro vermietet. Letzteres ist mit extra Gebühren verbunden. Kleinanzeigen können von Vermietenden, Maklerbüros oder Mietenden aufgegeben werden. Letztere suchen oftmals eine Nachmietende für Ihre Wohnung, um diese vor dem Ablauf der Kündigungsfrist verlassen zu können. Die entsprechende Anzeige enthält dann oftmals einen Zusatz Nachmieter gesucht. In diesem Fall zahlen Sie keine Gebühr oder Provision. Allerdings verlangt der Vormietende oftmals einen Abschlag für die Übernahme von bestehendem Mobiliar oder anderen Einrichtungsgegenständen

Diese und weitere Tipps und Informationen finden Sie unter Just landed.
Sollten Sie Verständigungsprobleme bei der Wohnungssuche haben, werden wir Sie gerne unterstützen, z. B. beim Dolmetschen, Vertragsprüfung, entziffern der Annoncen und schließlich bei der Wohnungsübergabe.

Mietvertrag

Zur Vermietung einer Wohnung wird ein Mietvertrag unterzeichnet, der die genauen Konditionen des Mietverhältnisses enthält:

  • Dauer des Mietverhältnisses
  • Kaltmiete
  • zusätzliche Nebenkosten (Heizung, Wasser, Müllabfuhr etc.)
  • Kündigungsfrist (i.d.R. 3 Monate)
  • Höhe der Kaution (sowie deren Verzinsung)
  • Spezifizierung der Renovierung beim Ein- oder Auszug (Sie renovieren nur einmal)
  • Konditionen künftiger Mieterhöhung
  • im Fall möblierte Wohnungen oder Zimmer eine Auflistung aller Einrichtungsgegenstände (überprüfen Sie deren Vollständigkeit und Zustand in Anwesenheit des Vermieters. Falls einige der Gegenstände beschädigt sind, halten Sie dies im Mietvertrag fest, so dass Sie bei Ihrem Auszug keinen Ersatz zahlen müssen)
  • die Hausordnung
  • eine Vereinbarung zum Umgang mit evtl. anstehenden Reparaturkosten (ggf. verpflichten Sie sich, Reparaturkosten bis zu einer gewissen Höhe selbst zu übernehmen).

Kaution

Die meisten Vermieter und Vermieterinnen verlangen bei Unterzeichnung des Mietvertrages eine Kaution. Diese erhalten Sie nach Ihrem Auszug zurück, einschließlich der während des Mietverhältnisses generierten Zinsen. Falls jedoch während des Mietzeitraums Beschädigungen an der Unterkunft entstehen, kann der Vermieter oder die Vermieterin die Reparaturkosten von der Kaution abziehen.

Kaltmiete und Nebenkosten

Die Miete bezeichnet den Betrag, den Sie jeden Monat an Ihren Vermieter oder Ihre Vermieterin überweisen. Dieser setzt sich zusammen aus der Kaltmiete und zusätzlichen Nebenkosten für die Müllabfuhr, den Hausreinigung sowie ggf. Heizungs- und Wasserkosten. Der Gesamtbetrag aus Kaltmiete und Nebenkosten ergibt die Warmmiete .

Die Höhe der Nebenkosten hängt von der Wohnung und ihrer Lage ab und wird im Mietvertrag gesondert ausgewiesen. Zusatzkosten für Heizung, Gas, Wasser und Elektrizität hängen normalerweise von Ihrem individuellen Verbrauch ab. Sie überweisen hierbei i.d.R. zunächst einen monatlichen Fixbetrag, der sich an Ihrem durchschnittlichen Verbrauch im Vorjahr ausrichtet. Einmal pro Jahr werden dann die Zähler abgelesen und die zu viel gezahlten Gebühren zurückgezahlt oder entsprechende Fehlbeträge in Rechnung gestellt.

Nebenkosten wie Müllabfuhr sowie Straßen- und Hausreinigung werden in Abhängigkeit von Wohnungsgröße zwischen den Mietern eines Gebäudes verteilt. In alten Gebäuden ohne individuelle Gebührenzähler kann dies auch auf die oben genannten Gebühren zutreffen. Wenn im Haus z.B. keine individuellen Heizungszähler installiert sind, werden die gesamten Heizungsgebühren nach Quadratmeterzahl zwischen den einzelnen Wohnungen aufgeteilt.

Die Hausordnung

Mit dem Mietvertrag unterschreiben Sie normalerweise auch die Hausordnung Ihres Wohnblocks oder Miethauses. Diese definiert unter anderem die Ruhezeiten (22:00-07:00 und 13:00-15:00 Uhr), während denen unnötig laute Geräusche wie laute Musik zu vermeiden sind. In einigen Fällen schreibt die Hausordnung auch eine abwechselnde Reinigung der gemeinsamen genutzen Flächen wie dem Treppenhaus und dem Keller durch die Mieter vor.

Einzug

Beim Einzug in eine neue Wohnung müssen Sie sich oft um eine Reihe von Dingen kümmern, die in Deutschland vielleicht anders als in Ihrem Heimatland funktionieren. Im folgenden finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Tipps für einen erfolgreichen Start in Ihrer neuen Unterkunft.

Strom und Gas: Jeder Mietende muss selbst einen Vertrag mit der zuständigen Strom- und Gasgesellschaft abschließen. Sie können zwischen verschiedenen Stromanbietern wählen, einige Anbieter bieten spezielle Tarife für "ökologischen" Strom aus Windkraft oder anderen regenerierbaren Energiequellen. Eine Übersicht der verschiedenen Anbieter finden Sie unter www.billig-strom.de.

Stromstecker: 220 Volt - 50 Hz. Ein eurpäischer Standardstecker mit zwei Kontakten passt in sämtliche Steckdosen. Falls Sie aus Übersee kommen, benötigen Sie evtl. einen Adapter.

Heizungskosten: Heizungskosten gehören ebenfalls. zur den Gesamtkosten einer Mietwohnung. Gasheizungen mit separaten Verbrauchsmessern werden individuell berechnet. Als Mieter oder Mieterin müssen Sie sich selbst um die Lieferung und Zahlung kümmern (sofern die Heizungskosten nicht Teil der Warmmiete sind).

Mülltrennung

Dank eines hohen Umweltbewusstseins ist Deutschland eines der fortschrittlichsten Länder beim Thema Mülltrennung und -aufbereitung. In den meisten Wohnblöcken existiert eine ganze Reihe von Müllcontainern für verschiedene Müllarten. Papier, Glas und Verpackungen werden normalerweise getrennt entsorgt. Verpackungen, die recyclet werden können, haben einen sogenannten Grünen Punkt und sollten in entsprechend getrennten Mülltonnen entsorgt werden (Gelbe Tonne, Gelber Sack). Das gleiche gilt für biologische Abfälle, die zu Kompost verarbeitet werden (Grüne Tonne). Am Schluss des Trennprozesses verbleibt eine geringe Menge an Restmüll, der sich in keine der obigen Kategorien einordnen lässt (Schwarze Tonne). 

Altglas: Verpackungsglas ohne Pfand, wird zum Zweck der Wiederverwertung gesammelt und zur Herstellung von neuem Verpackungsglas verwendet. Altglas gehört nicht in den Hausmüll und sollte in den entsprechenden Containern, getrennt nach Weiß-, Grün, und Braunglas, entsorgt werden. 

Chemikalien: Müll, der Chemikalien oder Gifte enthält, darf nicht in normalen Mülltonnen entsorgt werden (dies gilt z.B. für Batterien und Farben). Für diesen "Sondermüll" existieren spezielle Depots der lokalen Müllentsorgungsunternehmen. Alte Batterien werden oftmals auch in Supermärkten oder Elektrofachgeschäften eingesammelt.

Sperrmüll: Alte Möbel und sperrige Haushaltgeräte zählen zum Sperrmüll, welche von den lokalen Müllentsorgungsunternehmen entsorgt wird. Für die Spellmüllentsorgung müssen Sie einen individuellen Termin mit den Göttinger Entsorgunsbetrieben vereinbaren.

Kleider und Schuhe: Alte Schuhe und Kleider können an vielen Orten in Altkleidercontainern entsorgt werden, die für Spenden an bedürftige Länder genutzt werden. Die Container sind meist an den Sammelplätzen für Altglas zu finden.

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