Eine nächtliche Reise durchs Weltall

Einblicke in Forschungsthemen und -projekte rund um Sonne, Mond und Sterne bietet das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung bei der 2. Göttinger Nacht des Wissens.

6. Januar 2015

Die Faszination ferner Sterne und anderer Himmelskörper offenbart sich Nachtschwärmern am Samstag, 17. Januar, bei der 2. Göttinger Nacht des Wissens nicht nur unterwegs beim flüchtigen Blick in den winterlichen Himmel. Tiefere Eindrücke bietet etwa ein Besuch am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS). Eine Hörprobe des Klangs der Sterne gefällig? Eine Begegnung mit einem Mars-Rover oder ein Blick ins Innere großer Sonnenobservatorien? In der Zeit von 17 bis 24 Uhr stehen die Türen des Instituts, das erst seit knapp einem Jahr in Göttingen am Nordcampus zuhause ist, allen Interessierten offen. Neben dem MPS selbst präsentieren sich dort zudem drei weitere Göttinger Max-Planck-Institute.

Wer das MPS zunächst auf eigene Faust erkunden will, dem bietet ein Gang durchs Foyer einen umfassenden Einblick in Forschungsthemen und -methoden: MPS-Wissenschaftler präsentieren dort aktuelle und zukünftige Weltraumprojekte, an denen das Institut beteiligt ist. So können die Besucher nicht nur den eisigen Kleinplaneten Ceres kennenlernen, den die NASA-Raumsonde Dawn im März dieses Jahres erreicht, sondern auch erfahren, welche Geheimnisse der rote Sand und das Gestein des Mars birgt und wie sich die glühend heiße Sonne von der Erde und vom Weltraum aus erkunden lässt.

Einen Schwerpunkt der Ausstellung bildet die ESA-Mission Rosetta, die im November vergangenen Jahres eine Landeeinheit auf dem Kometen 67P absetzte und „ihren“ Kometen noch bis Ende 2015 erforschen wird. Das MPS ist weltweit die Forschungseinrichtung mit der stärksten Beteiligung an dieser Mission. Bei der Nacht des Wissens zeigen die Kometenforscher ein riesiges Modell des bizarr geformten Körpers, baugleiche Zwillinge mehrerer Rosetta-Instrumente und die Landeeinheit Philae in „Lebensgröße“. Kleine „Weltraumforscher“ können eine eigene Rosetta für zuhause basteln, größere im Flugsimulator um den Kometen navigieren.

Einen Blick hinter die Kulissen des Instituts bieten die Laborführungen, die etwa im Zehn-Minuten-Takt starten. Der Rundgang zeigt, welche Stationen ein Messinstrument im Institut durchläuft, bis es fit für seine Reise ins Weltall ist und führt die Besucher zu Vakuum-Kammern, Testanlagen, Kontroll- und Reinräumen sowie in die Feinmechanik-Werkstatt.

Wer im Verlauf seiner Entdeckungsreise zu Sonne, Mond und Sternen eine Verschnaufpause benötigt, macht es sich im Auditorium bequem. Dort erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm, das vom MPS sowie von den Max-Planck-Instituten für biophysikalische Chemie, für Dynamik und Selbstorganisation und für experimentelle Medizin gestaltet wird:

17.00 – 17.45 Uhr    
Dr. Stefan Luther, MPI für Dynamik und Selbstorganisation:
Schlag auf Schlag: Wie funktioniert das Herz? (Kindervortrag)   

18.00 – 18.45 Uhr    
Prof. Dr. Manfred Schüssler, MPI für Sonnensystemforschung:
Die magnetische Sonne   

19.00 – 19.45 Uhr    
Dr. Harald Krüger, MPI für Sonnensystemforschung:
Raumsonde Rosetta - Ein Komet wird entschleiert

20.00 – 20.45 Uhr
Prof. Dr. Jens Frahm, MPI für biophysikalische Chemie:
Vom Bild zum Film - Magnetresonanz-Tomografie in Echtzeit   

21.00 – 21.45 Uhr
Prof. Dr. Marc Timme, MPI für Dynamik und Selbstorganisation:    
Stromversorgung der Zukunft   

22.00 – 22.45 Uhr    
Prof. Dr. Jesper Schou, MPI für Sonnensystemforschung:
Der Klang der Sterne    (Vortrag in englischer Sprache)    
           

Die ganze Bandbreite der Forschung der Göttinger Max-Planck-Institute zeigt sich in der ersten Etage des Instituts. Dort stellen die Max-Planck-Institute für biophysikalische Chemie, für Dynamik und Selbstorganisation und für experimentelle Medizin ihre Arbeit vor – unter anderem mit tanzender Speisestärke, der DNA aus Tomaten und einem Einblick in die Welt der Proteine.

Einen genaueren Überblick über alle Aktivitäten am MPS in der Nacht des Wissens finden Sie hier im Internet. 

Für Speisen und Getränke ist in der Nacht des Wissens am MPS ebenfalls gesorgt. Diese werden auf dem Platz vor dem MPS am Justus-von-Liebig-Weg angeboten.


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