Virtuelle Vortragsreihe: Die Zukunft im All

Von September 2021 bis Februar 2022 zeichnen sechs Vortragende ein Bild von künftigen Entwicklungen in Weltraumforschung und Raumfahrt.

21. September 2021

Werden in den nächsten Jahren Menschen auf dem Mond landen oder in absehbarer Zukunft sogar den Mars erreichen? Wie können künftige Weltraummissionen unser Wissen über die Sonne, unser Planetensystem und ferne Exoplaneten mehren? Werden wir in Zukunft drohende Einschläge von Asteroiden abwenden können? Und wie verändern Kleinsatelliten, so genannte CubeSats, die Forschungslandschaft? Um diese und weitere Fragestellungen geht es in der aktuellen öffentlichen Vortragsreihe des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS), die am Donnerstag, 30. September 2021, startet. Bis einschließlich Februar nächsten Jahres berichten sechs Forscherinnen und Forscher aus der Sicht ihres jeweiligen Spezialgebiets von der Weltraumforschung der Zukunft. Die Vortragsreihe ist als virtuelle Veranstaltung geplant.
 

Den Auftakt macht Prof. Dr. Markus Landgraf vom Directorate for Human and Robotic Exploration der europäischen Weltraumagentur ESA. In seinem Vortrag mit dem Titel „Der neue Wettlauf zum Mond“ am Donnerstag, 30. September 2021, um 19 Uhr dreht sich alles um künftige Weltraummissionen zum Mond. Nachdem es seit Jahrzehnten ruhig geworden war um unseren nächsten Nachbarn im All, planen derzeit nicht nur verschiedene Weltraumorganisationen sondern auch private Anbieter astronautische Flüge dorthin. Zudem gibt es Ideen, wie sich eine dauerhafte Präsenz des Menschen auf dem Erdtrabanten ermöglichen lässt.

Deutlich fernere Körper sind Forschungsgegenstand von PD Dr. René Heller vom MPS. Unter dem Titel „Aufbruch zu den Exoplaneten“ berichtet er, welche künftigen Weltraumteleskope und -missionen Planeten, die um viele Lichtjahre entfernte Sterne kreisen, ins Visier nehmen. Dabei geht es nicht nur um die Frage, welche Informationen sich den fremden Welten über so große Distanzen entlocken lassen, sondern auch um aktuelle Gedankenspiele, ob und wie sich Exoplaneten mit Raumschiffen erreichen lassen. Der Vortrag findet am Donnerstag, 11. November 2021, um 19 Uhr statt.

Wie groß ist die Bedrohung der Erde durch den Einschlag eines großen Asteroiden oder Kometen? Diese Frage beschäftigt Prof. Dr. Kai Wünnemann vom Museum für Naturkunde in Berlin. In seinem Vortrag am Donnerstag, 25. November 2021, um 19 Uhr ordnet er die Wahrscheinlichkeit eines solchen, katastrophalen Einschlags ein. Zudem gibt sein Vortrag „Die Erde unter Beschuss: Welche Gefahr geht von Einschlägen kosmischer Körper aus und wie lässt sie sich abwenden?“ einen Überblick über aktuelle Bemühungen, einen Körper, der auf die Erde zusteuert, frühzeitig zu entdecken und möglicherweise sogar abzulenken.

Auch in der Sonnenforschung erwarten Forscherinnen und Forscher in den nächsten Jahren und Jahrzehnten große Fortschritte. Davon berichtet Prof. Dr. Hardi Peter vom MPS am Donnerstag, 9. Dezember 2021, um 19 Uhr. Unter dem Titel „Wie entlocken wir der Sonne ihre letzten Geheimnisse“ erklärt Prof. Dr. Peter, welche Rätsel die Sonne Forscherinnen und Forschern noch immer aufgibt und wie künftige Forschungsmissionen und –projekte dazu beitragen können, diese zu lösen.

Nach Weihnachten und Silvester wendet sich die Vortragsreihe zunächst dem Mars zu. Dr. Nicole Schmitz vom Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin gibt einen Überblick über geplante Weltraummissionen zu unserem Nachbarplaneten. Im Vordergrund stehen sowohl Pläne für robotische „sample return“-Missionen, die eine Gesteinsprobe vom Mars zur Erde bringen sollen, als auch Ideen für die Umsetzung bemannter Flüge. Der Termin für den Vortrag steht noch nicht fest, wird aber rechtzeitig bekannt gegeben.

Den letzten Vortrag der Reihe am Mittwoch, 16. Februar 2022, um 19 Uhr hält Prof. Dr.-Ing. Sabine Klinkner vom Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart. Unter dem Titel „Wie Kleinsatelliten unseren Zugang zum All verändern“ lotet die Forscherin das wissenschaftliche Potential so genannter CubeSats aus. Die Kleinsatelliten mit einer Seitenlänge von etwa zehn Zentimetern übernehmen schon jetzt einige Forschungsaufgaben im Erdorbit und können auch tiefer ins Weltall vordringen. Durch ihr geringes Gewicht und die überschaubaren Entwicklungskosten wecken sie die Hoffnung, Forschungseinrichtungen in aller Welt die Teilnahme an weltraumbasierten Forschungsprojekten zu erleichtern. 

Die Vortragsreihe ist derzeit als virtuelle Veranstaltung in Form eines zoom-Seminars geplant. Den entsprechenden Link stellen wir rechtzeitig unter www.mps.mpg.de/die-zukunft-im-all zur Verfügung.

 

Zur Redakteursansicht