Ehrendoktor für Horst Uwe Keller

Die Universität Aix-Marseille würdigt den ehemaligen MPS-Wissenschaftler Horst Uwe Keller für seine Verdienste um die Planeten- und Kometenforschung.

5. Dezember 2016

Die französische Universität Aix-Marseille hat Dr. Horst Uwe Keller die Ehrendoktorwürde verliehen. Der ehemalige MPS-Wissenschaftler erhält die Auszeichnung für seine Lebensleistung auf dem Gebiet der Planeten- und Kometenforschung. Als Pionier der europäischen Weltraumforschung war Keller am Bau von insgesamt 16 wissenschaftlichen Instrumenten beteiligt; fünf dieser Teams stand er als Principal Investigator vor. Zu den Instrumenten zählen die Halley Multicolour Camera an Bord von Giotto, die 1986 das erste hochauflösende Foto eines Kometenkerns aufnahm, und das Kamerasystem OSIRIS der Kometensonde Rosetta. Kellers wissenschaftlicher Beitrag umfasst zudem mehr als 240 Fachartikel.

Die Ehrendoktorwürde verleiht die größte frankophone Universität Aix-Marseille in jedem Jahr an einen kleinen Personenkreis für ihre besonderen akademischen und wissenschaftlichen Verdienste. In diesem Jahr zählt neben Horst Uwe Keller auch William E. Moerner, Chemie-Nobelpreisträger von 2014, zu den fünf Geehrten. In seiner Laudatio lobte Phillipe Lamy Kellers langjährigen Einsatz für die Planeten- und Kometenforschung. 

Horst Uwe Keller studierte zwischen 1960 und 1967 Physik an den Universitäten Hamburg und München. Nach dem Abschluss der Diplomarbeit promovierte er 1971 über Wasserstoffwolken im unmittelbaren Umfeld von Kometen. Anschließend arbeitete er für drei Jahre in den USA unter anderem in beratender Funktion bei der NASA. 1976 kehrte er nach Deutschland zurück und nahm seine Tätigkeit am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (damals: Max-Planck-Institut für Aeronomie) auf. Ein Jahr später habilitierte der Kometenphysiker an der Georg-August-Universität Göttingen.

Während seiner Zeit am MPS war Keller treibende Kraft für die Beteiligung des Instituts an zahlreichen Weltraummissionen wie etwa Giotto, Cassini-Huygens, Dawn, Rosetta, Phoenix, Smart 1 und Venus Express. Zu den zahlreichen Auszeichnungen Kellers zählen der Stern-Gerlach-Preis (1990) der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und die Christian-Huygens-Medaille der European Geosciences Union (2007). Seit seiner Pensionierung setzt Keller seine Forschung am Institut für Geophysik und Extraterrestrische Physik an der TU Braunschweig und am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin fort.


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