Thomas Oppermann zu Gast am MPS
Der Berliner Politiker informierte sich vor Ort über die Projekte des Instituts - und erlebte einen Kometen zum Anfassen.
Auf seiner Sommerreise nach Göttingen machte Thomas Oppermann, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, heute Station am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS). Am Nachmittag begrüßte Prof. Dr. Sami K. Solanki, Geschäftsführender Direktor des MPS, den Gast im Neubau des Instituts am Justus-von-Liebig-Weg in Göttingen. Der etwa anderthalbstündige Besuch bot Gelegenheit, die Forschungseinrichtung, die erst Anfang des Jahres in den Wahlkreis des Berliner Politikers umgezogen war, aus der Nähe kennenzulernen.
Der gemeinsame Rundgang durch Labore und Werkstätten des Instituts begann mit der Begegnung mit einem ungewöhnlichen kosmischen Brocken: dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko, den die ESA-Raumsonde Rosetta derzeit umkreist. Das Kamerasystem OSIRIS an Bord der Sonde, das unter Leitung des MPS entwickelt und gebaut wurde, liefert derzeit detaillierte Daten, aus denen sich dreidimensionale Modelle des Kometen erstellen lassen. Für wissenschaftliche Zwecke und in handlicher Größe zum Anfassen.
Auch der weitere Verlauf des Besuchs bot vielerlei Anknüpfungspunkte an Rosetta. Das MPS ist weltweit die Forschungseinrichtung mit der stärksten Beteiligung an der aktuellen Weltraummission. An einem baugleichen Zwilling erklärte Solanki, wie Philae, die Landeeinheit von Rosetta, im November dieses Jahres auf der Oberfläche des Kometen aufsetzen soll. Und im OSIRIS-Kontrollraum konnte der Gast aus Berlin miterleben, wie Ingenieure Kommandos, die demnächst zur Raumsonde gefunkt und dort das wissenschaftliche Kamerasystem steuern werden, testen.
Neben den laufenden Weltraummissionen, an denen das MPS beteiligt ist, lag ein weiterer Schwerpunkt auf den zukünftigen. Die ESA-Mission Solar Orbiter etwa soll 2017 ins All starten und sich näher an die Sonne heranwagen als jede andere Mission zuvor. Das MPS steuert Komponenten zu vier Experimenten an Bord bei. Bereits jetzt entsteht in den Reinräumen das Instituts der Magnetograph SO/PHI. Er besteht aus zwei Teleskopen, von denen eins Strukturen auf der Sonne mit einer Größe von 150 Kilometern sichtbar machen wird. Bei den Arbeiten an einer frühen Entwicklungsstufe des Instruments konnten die Besucher den Ingenieuren über die Schulter schauen.