Raumsonde Rosetta: Sind wir bald da?

Für den 5. August, den Vorabend der Ankunft von Rosetta am Kometen, lädt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung zu einem Vortrag.

31. Juli 2014

Nach zehnjähriger Reise erreicht die ESA-Raumsonde Rosetta am Mittwoch, 6. August, ihr Ziel: den Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko. Für den Vorabend der Ankunft, Dienstag, 5. August, um 19 Uhr lädt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen zu einem Vortrag über die einzigartige Weltraummission. Darin gibt Dr. Hermann Böhnhardt vom MPS, wissenschaftlicher Leiter der Landemission von Rosetta, einen Ausblick auf Rosettas bevorstehende Abenteuer – etwa auf die Landung auf der Kometenoberfläche, die für den Herbst dieses Jahres geplant ist. Im Anschluss an den Vortrag haben Besucher die Gelegenheit, Ersatzeinheiten und Komponenten einiger wissenschaftlicher Instrumente von Rosetta sowie der Landeeinheit Philae aus der Nähe zu betrachten und mit den beteiligten MPS-Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen.

Sind wir bald da? Diese ungeduldige Frage dürfte gerade in der Urlaubszeit von so manchem Rücksitz schallen – besonders wenn sich die Reise zum ersehnten Urlaubsziel quälend lange hinzieht. Unvorstellbar wie groß Ungeduld und Vorfreude erst sein müssen, wenn eine solche Reise ein Jahrzehnt währt wie im Fall der Raumsonde Rosetta. Am Mittwoch, 6. August, zwischen 11.25 und 12 Uhr soll die Raumsonde in eine Umlaufbahn um den Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko einschwenken. Hinter ihr liegen spektakuläre Vorbeiflüge an Mars, Erde und zwei Asteroiden, ein mehr als 30-monatiger Winterschlaf und eine Anflugphase auf den Kometen, die voller Überraschungen steckte.

Schon jetzt offenbaren Aufnahmen, die in den vergangenen Wochen entstanden, dass auf Rosetta eine eigentümliche Welt wartet. Komet 67P besteht aus zwei miteinander verbundenen Teilen: einem „Körper“ und einem kleineren „Kopf“. Bis Ende 2015 soll Rosetta „ihren“ Kometen auf seiner Reise um die Sonne begleiten und im November dieses Jahres die Landeeinheit Philae auf seiner Oberfläche absetzen. Von diesen bevorstehenden Abenteuern berichtet Dr. Hermann Böhnhardt, wissenschaftlicher Leiter der Landemission, am Dienstag, 5. August, ab 19 Uhr am MPS unter dem Titel: „Rosetta und Philae auf Entdeckungsreise. Oder: Was ich schon immer über Kometen wissen wollte, aber nur Rosetta und Philae sich zu fragen trauen.“

Nach dem Vortrag zeigen MPS-Forscher im Foyer des Gebäudes Ersatzeinheiten und Komponenten von Instrumenten, die das Institut für die Rosetta-Mission entwickelt hat. Zudem findet sich am MPS ein Double der Landeeinheit Philae.

Das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) ist weltweit die Forschungseinrichtung mit der stärksten Beteiligung an der Mission Rosetta. Unter Leitung des MPS sind das wissenschaftliche Kamerasystem OSIRIS (Orbiter) und der Gas-Chromatograph und Massenspektrometer COSAC (Landeeinheit) entstanden. Zudem leitet das MPS das COSIMA-Team. COSIMA (Orbiter) ist das Sekundärionen-Massenspektrometer des Orbiters. Auch wichtige Teile der Landeeinheit wurden am MPS entwickelt und gebaut, etwa Abstoßungs- und Dämpfungsmechanismus. Zudem stellt das MPS einen von zwei wissenschaftlichen Leitern der Landemission. Weitere Instrumente, zu denen das MPS beigetragen hat, sind SESAME (Landeeinheit), ROSINA  (Orbiter), MIRO (Orbiter), ROMAP (Landeeinheit) und CONSERT (Orbiter und Landeeinheit).

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