Neuseeländischer Berg nach ehemaligem Institutsdirektor benannt
Ein Berg im Süden Neuseelands trägt zu Ehren Sir Ian Axfords, des ehemaligen Direktors des MPI für Aeronomie, jetzt den Namen „Mount Axford“.
Die mit 1720 Metern höchste und bisher unbenannte Erhebung in den neuseeländischen Kepler Bergen trägt seit Kurzem den Namen „Mount Axford“. Diese Entscheidung hat der neuseeländische Minister for Land Information, Damien O’Connor, jetzt bekannt gegeben. Damit ehrt er den neuseeländischen Weltraumforscher Professor Sir Ian Axford, der von 1974 bis 2001 Direktor am Max-Planck-Institut für Aeronomie (heute: Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung) war und maßgeblich zum heutigen internationalen Ansehen des Instituts beigetragen hat. Mit Mount Axford trägt nun bereits der dritte Berg in den Kepler Bergen den Namen eines neuseeländischen Weltraumforschers.
Im Südwesten der neuseeländischen Südinsel liegt der Fiordland National Park. Dort auf einem Gebiet von etwa 12.000 Hektar zwischen den Seen Lake Te Anau und Lake Manapouri erstrecken sich die Kepler Berge, die einst zu Ehren des deutschen Mathematikers und Astronomen Johannes Kepler benannt wurden. Mit ihren dichten Wäldern, Flüssen, Seen und schroffen Bergkuppen sind sie ein beliebter Ausflugsort für Wanderer und Naturfreunde und beheimaten bedrohte Pflanzen-, Vogel- und Fledermausarten. Zwei der höchsten Erhebungen, Mount Pickering und Mount Tinsley, tragen bereits seit 2010 die Namen bedeutender, neuseeländischer Weltraumforscher. Sie erinnern an den Weltraumpionier William Hayward Pickering, der als Direktor des amerikanischen Jet Propulsion Laboratory (JPL) in der Zeit von 1954 bis 1976 zahlreiche Weltraummissionen leitete, und an die Kosmologin Beatrice Muriel Hill Tinsley, die ab 1978 als erste Frau einen Lehrstuhl für Astronomie an der amerikanischen Yale-Universität innehatte und zur Evolution von Galaxien forschte.
Mit dem Mount Axford fügt sich nun auch der mit 1720 Metern höchste Berg der Kepler Berge in dieses Namensschema ein. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt hatten die Benennung gegenüber dem New Zealand Geographic Board, das für die Vergabe geographischer Ortsbezeichnungen zuständig ist, unterstützt. In ihren Stellungnahmen wiesen sie auf die maßgebliche Bedeutung Axfords für die Weltraumforschung hin. Die endgültige Entscheidung traf Damien O’Connor, der neuseeländische Minister for Land Information, am 13. Oktober dieses Jahres.
Er würdigt damit einen Forscher, der als Pionier der Erforschung der irdischen Magnetosphäre und der Heliosphäre, des Einflussbereichs der Sonne im Weltall, gilt. Sir Axfords Forschung lieferte grundlegende Erkenntnisse unter anderem zu Aufbau und Struktur der Magnetosphäre, zum Ursprung des Sonnenwindes und zur Beschleunigung der Teilchen der kosmischen Strahlung. Als Direktor des Max-Planck-Instituts für Aeronomie im niedersächsischen Katlenburg-Lindau, des Vorgängerinstituts des heutigen Göttinger Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung, trug er wesentlich zur Weltraummission Giotto zum Kometen Halley und zu den Raumsonden Ulysses und SOHO bei. Zudem spielte er eine maßgebliche Rolle bei der Gründung der European Geophysical Society, deren Präsident er von 1990 bis 1992 war, und der Asia Oceania Geosciences Society, die seit 2018 zur Ehren Sir Axfords ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die „Axford Medaille“ verleiht.
Ian Axford wurde 1933 in Neuseeland geboren. Nach Studium und Promotion auf den Gebieten der Ingenieurwissenschaften und der Mathematik in Neuseeland und England forschte er zunächst zwei Jahre lang in Auftrag des Defense Research Board of Canada. Es folgten Lehr- und Forschungstätigkeiten an der Cornell University (Ithaca, USA) und der University of California (San Diego, USA). 1974 wurde er zum wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und zum Direktor des Max-Planck-Instituts für Aeronomie berufen. Mit Ausnahme einer dreijährigen Phase von 1982 bis 1985, in der Sir Axford Vizekanzler der Victoria University of Wellington (Neuseeland) war, behielt er diese Position bis zu seiner Emeritierung 2001 bei.
Zu den zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen Sir Axfords gehört die Ernennung zum Fellow der Royal Society in London im Jahr 1986. 1995 wurde er zum Neuseeländer des Jahres ernannt und ein Jahr später für seine Verdienste um die Wissenschaft von der englischen Königin in den Ritterstand erhoben. Der Asteroid 5097 Axford trägt seinen Namen zu Ehren Sir Axfords.