Neuauflage der Solar System School

Die International Max Planck Research School des MPS und der Universität Göttingen startet grundüberholt in eine neue Zukunft. Erstmals dabei: das Geowissenschaftliche Zentrum der Universität.

12. Februar 2019

Nach 18 Jahren wird die Graduiertenschule „International Max Planck Research for Solar System Science“, ein Projekt des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) und der Georg-August-Universität Göttingen, neu aufgelegt. Das hat eine gemeinsame Kommission der Max-Planck-Gesellschaft und der Hochschulrektorenkonferenz entschieden. Am 1. Oktober 2019 startet die erfolgreiche Graduiertenschule, intern liebevoll „Solar System School“ genannt, in eine neue, zunächst sechsjährige Zukunft – sozusagen als „Solar System School 2.0“. Neben aktualisierten wissenschaftlichen Schwerpunkten und Lehrinhalten gibt es eine weitere Veränderung: Zur Gruppe der beteiligten Uni-Institute zählt neben den Instituten für Astro- und Geophysik nun auch das Geowissenschaftliche Zentrum.

„Die Solar System School ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte und ein wichtiger Baustein der engen Zusammenarbeit zwischen MPS und Universität“, bilanziert Prof. Dr. Sami K. Solanki, Direktor am MPS und Sprecher der Graduiertenschule. Das Fazit von Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel fällt ebenfalls positiv aus: „Mit der IMPRS bieten wir Promovierenden aus aller Welt die Möglichkeit, sich am Göttingen Campus unter exzellenten Forschungs- und Lehrbedingungen und betreut von international angesehenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf die Promotion vorzubereiten.“

Zunächst für sechs Jahre bewilligt, wurde das Programm in den vergangenen 18 Jahren zweimal positiv begutachtet und verlängert. 188 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hat die Solar System School in dieser Zeit zur Promotion geführt; überdurchschnittlich viele der Alumni sind der Wissenschaft treu geblieben und arbeiten auch heute noch an international renommierten Forschungseinrichtungen.

Dennoch sieht das Prinzip der International Max Planck Research Schools, in denen sich einzelne Max-Planck-Institute mit Universitäten zusammenschließen, nach drei Förderperioden eine grundlegende Zäsur vor – auch bei einem solch erfolgreichen Programm wie der Solar System School. Ein Neuantrag ist erforderlich, für den die beteiligten Partner Grundsätzliches hinterfragen und das Programm neu für die Zukunft aufstellen. „Die jetzige Entscheidung ist nicht als eine weitere Verlängerung unserer Graduiertenschule zu verstehen, sondern eher als eine verbesserte und erweiterte Neuauflage“, erklärt Prof. Dr. Laurent Gizon, Geschäftsführender Direktor des MPS und Professor am Institut für Astrophysik der Universität Göttingen. Während Bewährtes bestehen bleibt, gibt es auch wesentliche Veränderungen.

Zu diesen zählt der Kreis der Partner, welche die Solar System School tragen. Neben dem MPS und den Instituten für Astrophysik und Geophysik der Universität ergänzt nun das Geowissenschaftliche Zentrum das fachliche Spektrum. „Die Erde zieht ihre Bahnen nicht isoliert vom restlichen Sonnensystem, sondern steht seit Anbeginn ihrer Entwicklung im Austausch mit ihrer kosmischen Umgebung“, erläutert Prof. Dr. Andreas Pack, Geschäftsführender Direktor des Geowissenschaftlichen Zentrums, die enge Verbindung von Geowissenschaften und Sonnensystemforschung.

Insgesamt ergibt sich so ein breites wissenschaftliches Spektrum, welches das gesamte Sonnensystem umfasst: von den komplexen magnetischen Eigenschaften der Sonne über ihren vielfältigen Einfluss auf die Planeten bis hin zur Entstehung und Entwicklung der Planeten selbst. Zudem blicken die Forscher über den Rand des Sonnensystems hinaus – auf ferne Sterne und Exoplaneten, die sozusagen als Referenzmodell zum besseren Verständnis unserer eigenen kosmischen Heimat dienen. „Ein solcher Fokus auf alle Körper und Prozesse innerhalb unseres Sonnensystems findet sich weltweit bei kaum einer anderen Graduiertenschule und macht unsere Solar System School international zu einer ausgesprochen gefragten Adresse“, so Dr. Sonja Schuh, Koordinatorin der IMPRS.

Zudem spielen in der Solar System School weitere Lehrinhalte eine Rolle, etwa aktuelle numerische, theoretische und experimentelle Methoden, der Umgang mit Datenprodukten, wissenschaftliches Schreiben und Präsentieren sowie Karriereplanung. Ab dem 1. Oktober 2019 werden pro Jahr etwa zehn junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Solar System School aufgenommen.

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