Trauer um Dr. Erling Nielsen

22. März 2021

Dr. Erling Nielsen, ehemaliger Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (vormals: Max-Planck-Institut für Aeronomie) ist am 6. März dieses Jahres nach langer Krankheit verstorben. Mehr als 31 Jahre lang hat Dr. Nielsen als Wissenschaftler die Forschung am Institut mitgeprägt.


Dr. Nielsen studierte an der Technischen Universität von Dänemark Elektrotechnik und Festkörperphysik. Bereits in seiner Promotion an der damaligen Bartol Research Foundation im US-Bundesstaat Pennsylvania, die er 1975 abschloss, wandte er sich dem Weltall zu und untersuchte, wie sich Solarstrahlung im interplanetaren Raum und in der Magnetosphäre ausbreitet.

Am Max-Planck-Institut für Aeronomie in Katlenburg-Lindau stand vor allem die Ionosphäre der Erde im Zentrum seiner Forschungstätigkeit. Dr. Nielsen war treibende Kraft beim Bau und beim Betrieb des RIO-Imagers (Relative Ionospheric Opacity-Imager) im Norden Norwegens, einer Messanlage, welche die Absorptionsfähigkeit der Ionosphäre im Frequenzbereich von Radiowellen mit bis dahin unerreichter Genauigkeit bestimmte, und maßgeblich beteiligt am Projekt STARE (Scandinavian Twin Auroral Radar Experiment). In den späteren Jahren trug er zudem zur Entwicklung und zum Bau von Messinstrumenten für Weltraummissionen bei, etwa zum Radar-Höhenmesser MARSIS der ESA-Mission Mars Express und zum Radiowellen-Experiment CONSERT der ESA-Mission Rosetta.

Nach seinem Renteneintritt im Jahre 2005 nahm Dr. Nielsen weiterhin Anteil an den Entwicklungen am Institut – auch nach dem Institutsumzug nach Göttingen. Sein umfangreiches Fachwissen, seine gewissenhafte wissenschaftliche Arbeitsweise sowie seine stille und freundliche Art werden in guter Erinnerung bleiben.

Mit Dr. Erling Nielsen verliert das Institut einen entscheidenden Wegbegleiter, einen ausgezeichneten Wissenschaftler und langjährigen Freund.

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