Doktorandenprogramm verlängert

Die Max-Planck-Gesellschaft fördert drei Göttinger Doktoranden-programme für weitere sechs Jahre.

January 03, 2013

Drei der insgesamt vier International Max Planck Research Schools (IMPRS) in Göttingen gehen ab Herbst 2013 in die Verlängerung: Für weitere sechs Jahre bieten die IMPRS for Molecular Biology, die IMPRS for Neurosciences und die IMPRS on Physical Processes in the Solar System and Beyond eine strukturierte, dreijährige Doktorandenausbildung in enger Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen an. „Die International Max Planck Research Schools sind eine beispiellose Erfolgsgeschichte“, sagt Sami K. Solanki, Sprecher der IMPRS am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung. Seit 2002 haben innerhalb der drei Doktorandenprogramme 302 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler ihren Doktortitel erhalten. Die vierte Göttinger IMPRS, die IMPRS for Physics of Biological and Complex Systems, steht im Sommer 2013 zur Verlängerung an.

Die drei Doktorandenprogramme, die die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) auf Vorschlag einer internationalen Gutachtergruppe weiter fördern wird, sind seit der ersten Stunde des neuen Ausbildungskonzeptes dabei. Vor mehr als zehn Jahren rief die MPG zusammen mit zahlreichen Universitäten die International Max Planck Research Schools ins Leben. Seitdem erhalten junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen der IMPRS die Möglichkeit, während ihrer Doktorarbeit von der engen Kooperation der Universität Göttingen mit den lokalen Max-Planck-Instituten zu profitieren und unter exzellenten Forschungsbedingungen zu promovieren. Im Zentrum des dreijährigen Programms steht die eigene, selbstständige wissenschaftliche Forschung, ergänzt durch Vorlesungen, Seminare und Methodenkurse sowie Angebote, um sich fachlich und persönlich weiterzubilden. Internationalität wird großgeschrieben: Mehr als die Hälfte der Studierenden stammt aus dem Ausland.

Das MPI für biophysikalische Chemie trägt derzeit drei Doktorandenprogramme: die IMPRS for Molecular Biology, die IMPRS for Neurosciences und die IMPRS for Physics of Biological and Complex Systems. An diesen sind neben der Universität auch die Max-Planck-Institute für Dynamik und Selbstorganisation und für Experimentelle Medizin, das Deutsche Primatenzentrum und das European Neuroscience Institute beteiligt. Der Sprecher der IMPRS for Neurosciences, Nobelpreisträger Erwin Neher, erläutert: „Die Studierenden erwerben durch diese strukturierte Ausbildung die wissenschaftlichen Grundlagen, die sie für die eigene Arbeit brauchen und lernen, das eigene Fachgebiet aus einer anderen Perspektive zu betrachten.“ Exzellent unterstützt werden die jungen Wissenschaftler in allen IMPRS von einem dreiköpfigen Betreuungsausschuss (thesis committee), der die Studierenden während ihrer Ausbildung zur Promotion begleitet. „Zuvor war die Promotionszeit oft wenig strukturiert, der Doktorand weitestgehend Einzelkämpfer, der nur einen direkten Betreuer als Ansprechpartner hatte“, erinnert sich Reinhard Jahn, Sprecher der IMPRS for Molecular Biology.

Die IMPRS for Molecular Biology und die IMPRS für Neurosciences starten bereits mit einem Master-Programm. Vom Stifterverband für die Deutsche Wirtschaft und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst wurden sie unter die „Top 10 International Master’s Degree Courses made in Germany“ gewählt. Entsprechend kompetitiv sind die Programme: Bei der IMPRS for Molecular Biology kommen rund 26 Bewerber auf einen Studienplatz, bei der IMPRS for Neurosciences sind es im Schnitt 11. Die beiden IMPRS waren auch die Wegbereiter für den Erfolg der Göttinger Graduiertenschule für Neurowissenschaften, Biophysik und molekulare Biowissenschaften (GGNB) in der Exzellenzinitiative.

An den Max-Planck-Instituten haben die IMPRS viel bewirkt. „Unser Institut ist seitdem viel jünger, viel lebendiger geworden“, sagt etwa Dieter Schmitt, der die IMPRS am MPI für Sonnensystemforschung in Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig und der Universität Göttingen koordiniert. Bildete das Institut vor 2002 nur wenige Doktoranden aus, sind es seit dem Start der IMPRS ständig etwa 50. Dabei wirkt sich die „Verjüngungskur“ auch auf die Anzahl der Veröffentlichungen der Institute aus. „Unsere Doktoranden tragen einen wichtigen Teil der Forschungsleistung“, sagt Solanki. Der besondere Reiz dieses Doktorandenprogramms: Die jungen Forscherinnen und Forscher haben die Möglichkeit, direkt an internationalen Weltraummissionen mitzuwirken.

Die Max-Planck-Gesellschaft fördert derzeit insgesamt 61 IMPRS. Von den zehn bereits bestehenden IMPRS, die jetzt begutachtet wurden, werden acht verlängert. (bk/cr)

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