GREGOR

GREGOR

Das Sonnenteleskop GREGOR ermöglicht mit seinem Hauptspiegel von 1,5 Metern Durchmesser Beobachtungen der solaren Photosphäre und Chromosphäre im sichtbaren und im infraroten Licht. Die große Lichtsammelfläche des Teleskops ermöglicht Aufnahmen der Sonne mit bislang unerreichter Qualität und Auflösung. So können mit Europas größtem Sonnenteleskop physikalische Prozesse auf der Sonne untersucht werden, die sich auf kleinen räumlichen Skalen bis herab zu 70 Kilometern abspielen.

Das GREGOR-Teleskop ist als „offenes“ Teleskop konzipiert. Der natürliche Wind- und Luftzug kühlt die offene Teleskopstruktur, ohne dass Verwirbelungen der Luft oder Vibrationen des Teleskops auftreten können, welche die Bildqualität stark beeinträchtigen würden. Zusätzlich werden atmosphärische Störungen der Beobachtungen durch ein neues System adaptiver Optik kompensiert, das in Echtzeit die Verformungen der eintreffenden Wellenfront misst und korrigiert.

Wissenschaftliche Beobachtungskampagnen mit GREGOR können verschiedene Instrumente nutzen. Mit großformatigen Kameras werden Aufnahmen der Sonne im sichtbaren Licht in größter Detailgenauigkeit studiert. Zwei weitere Instrumente zerlegen das Licht in Spektren unterschiedlicher Wellenlängen: Ein Spektrograph dient der Infrarotbeobachtungen und ein Interferometer erzeugt Bilder aus sehr feinen Ausschnitten des Spektrums, die unterschiedliche Bereiche der Sonnenatmosphäre zugänglich machen. Mit diesen Instrumenten erstellen die Astronomen detaillierte Karten des Magnetfeldes der Sonne. Diese werden zum ersten Mal einen direkten Vergleich von experimentellen Beobachtungsdaten mit theoretischen Vorhersagen und Simulationsrechnungen möglich machen.

GREGOR ist eines von drei deutschen Sonnenteleskopen am Teide Observatorium auf Teneriffa (Spanien), das vom Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) betrieben wird. Geleitet wird das Projekt GREGOR vom Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik (KIS) in Freiburg. Die Max-Planck-Gesellschaft, vertreten durch das MPS, und das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) sind zu jeweils 20% an den Sonnenbeobachtungen beteiligt.

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