Ein Gruppe von ca fünfzig Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts überwiegend europäischen Erscheinungsbilds in Alltagskleidung, die vor einer grauen Gebäudefront stehen und in die Kamera schauen.

Planetenwissenschaften

Die acht Planeten in unserem Sonnensystem könnten kaum unterschiedlicher sein. Ihre Vielfalt reicht vom heißen, wüstenähnlichen Merkur über die wasserreiche Erde bis zu den gewaltigen Gasriesen am Rand des Sonnensystems mit ihren zahlreichen Monden. Das übergeordnete Ziel der wissenschaftlichen Arbeiten in der Abteilung für Planetenwissenschaften ist es zu verstehen, unter welchen Bedingungen diese sehr unterschiedlichen Körper einst entstanden sind, wie sie sich in der frühen Phase ihrer Entstehung entwickelt haben und welche Eigenschaften sie heute auszeichnen. Diese Fragestellungen zu beantworten entspricht einer Art Reise durch Raum und Zeit: Die Abteilung trägt zu zahlreihen internationalen Weltraummissionen bei, die das Sonnensystem durchqueren und die Planeten aus der Nähe untersuchen; gleichzeitig erlauben Analysen von Meteoriten und anderen extraterrestrischen Gesteinsproben sowie aufwändige Computersimulationen einen Blick zurück zu den Anfängen unserer kosmischen Heimat.

Zu Beginn unseres Sonnensystems kreiste eine Scheibe aus Staub und Gas um die noch junge Sonne. Nach und nach ballte sich der Staub zu immer größeren Klumpen und Brocken zusammen. Während einige davon weiter anwuchsen und die heutigen Planeten bildeten, sind Asteroiden und Kometen Überbleibsel aus der Frühzeit des Sonnensystems. Meteoriten, die überwiegend Asteroiden entstammen, liefern deshalb Zeugnis dieser frühen Entwicklungsphase. Durch hochpräzise chemische, isotopische und chronologische Untersuchungen von Meteoriten und anderen extraterrestrischen Gesteinsproben gelingt den Forscher*innen der Abteilung so ein Blick zurück zu den Anfängen unseres Planetensystems. Diese Untersuchungen werden komplettiert durch Computersimulationen, welche die frühe Entwicklung nachstellen. Dabei geht es auch um die Frage, wie die Erde zu dem einzigen lebensfreundlichen Planeten wurde, den wir heute kennen. Dies hilft zu verstehen, unter welchen Bedingungen solche Welten auch in fernen Sternsystemen entstehen können.

Der zweite Forschungsschwerpunkt der Abteilung ist der Blick auf den aktuellen Zustand unseres Sonnensystems. Zu diesem Zweck entwickeln die wissenschaftlich-technischen Teams der Abteilung Messinstrumente, die an Bord von Raumsonden durchs Weltall reisen und die Planeten, ihre Ringe, Monde sowie ihre Umgebung aus der Nähe erkunden. Forschungshardware vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung ist aktuell auf dem Weg zum Merkur und zum Jupiter, steht auf der Oberfläche des Mars und hat in den vergangenen Jahren die Venus, den Saturn sowie Kometen und Asteroiden besucht. Dabei schickt die Abteilung sowohl Instrumente zur Fernerkundung als auch in situ-Instrumente auf die Reise, um so mehr zu erfahren über das Innere, die Oberfläche, die Atmosphären und die Plasmaumgebung der Planeten.

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