Erster vollständiger Blick auf Ceres‘ Pole

Erste umfassende Ansichten der Nord- und Südpolregion des Zwergplaneten Ceres haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen aus Aufnahmen der NASA-Raumsonde Dawn zusammengesetzt.

19. November 2015

Erste umfassende Ansichten der Nord- (links) und Südpolregion (rechts) des Zwergplaneten Ceres haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen aus Aufnahmen der NASA-Raumsonde Dawn zusammengesetzt. Die Aufnahmen entstanden in den vergangenen Monaten aus einer Entfernung von 1470 Kilometern mit Hilfe des wissenschaftlichen Kamerasystems an Bord.

Die Region direkt um den Südpol ist in dieser Darstellung schwarz. Grund dafür ist, dass dieser Bereich auf der Oberfläche von Ceres seit Ankunft der Raumsonde Dawn im Schatten liegt und somit nicht sichtbar ist.

Detaillierte Karten der Polarregionen von Ceres erlauben es Forschern, die Krater in diesem Bereich genau zu untersuchen und mit denen anderer geographischer Breiten zu vergleichen. Abweichungen in Form und Komplexität der Krater könnten auf eine unterschiedliche Zusammensetzungen der Oberfläche in verschiedenen Breiten hinweisen. Zudem zeigen sich in der Nähe der Pole Krater, deren Böden während des gesamten Umlaufs von Ceres um die Sonne im Schatten liegen. Die Wissenschaftler wollen der Frage nachgehen, ob dort oberflächliches Eis überdauern konnte.

Die Dawn Mission wird vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der amerikanischen Weltraumbehörde NASA geleitet. JPL ist eine Abteilung des California Institute of Technology in Pasadena. Die University of California in Los Angeles ist für den wissenschaftlichen Teil der Mission verantwortlich. Das Kamerasystem an Bord der Raumsonde wurde unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin und dem Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze in Braunschweig entwickelt und gebaut. Das Kamera-Projekt wird finanziell von der Max-Planck-Gesellschaft, dem DLR und NASA/JPL unterstützt.

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