Die Gesichter der Vesta

Neue Bilder des Asteroiden zeigen erste Oberflächenstrukturen und bieten einen Vorgeschmack auf die kommenden Monate der Dawn-Mission.

23. Juni 2011
Obwohl noch etwa 189.000 Kilometer vom Asteroiden Vesta entfernt zeigen die jüngsten Bilder des Kamerasystems an Bord der NASA-Raumsonde Dawn eine äußerst abwechslungsreiche Oberflächenstruktur. Neueste Bilder und weitere Informationen gibt es unter www.dawn.mps.mpg.de.

„Das Kamerasystem dient in dieser frühen Phase der Mission zwar in erster Linie der Navigation. Doch schon jetzt lassen die Bilder zunehmend eine neue, einzigartige Welt erkennen“, sagt Dr. Andreas Nathues vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS), wissenschaftlicher Leiter des Kamerateams. Auf den neuesten Bildern sind nun erste Oberflächenstrukturen zu sehen. „An mehreren Stellen auf der Oberfläche zeigen sich bereits Strukturen, bei denen es sich möglicherweise um Krater handeln könnte“, so Dr. Holger Sierks vom MPS, Co-Investigator der Mission, der zudem verantwortlich für die Entwicklung der Kamera war. In den nächsten Wochen wenn sich Dawn dem Asteroiden weiter genähert haben wird, werden die Wissenschaftler diese ersten Analysen genauer prüfen können.

Die NASA-Raumsonde Dawn ist seit 2007 unterwegs zum Asteroiden Vesta. Am 16. Juli dieses Jahres wird die Sonde vom Asteroiden Vesta eingefangen und ihn anschließend etwa ein Jahr lang begleiten. Die Mission Dawn ermöglicht es somit zum ersten Mal, einen großen Körper im Asteroidengürtel über einen längeren  Zeitraum hinweg zu untersuchen. Zudem ist Vesta der erste Protoplanet, der Ziel einer Weltraummission ist. Wissenschaftler erhoffen sich von dem Asteroiden Erkenntnisse über die frühe Phase der Planetenentstehung.

Die Mission DAWN wird vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der amerikanischen Weltraumbehörde NASA geleitet. JPL ist eine Abteilung des California
Institute of Technology in Pasadena. Die University of California in Los Angeles ist für den wissenschaftlichen Teil der Mission verantwortlich. Das
Kamerasystem an Bord der Raumsonde wurde unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau in Zusammenarbeit mit dem Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin und dem Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze in Braunschweig entwickelt und gebaut. Das Kamera-Projekt wird finanziell von der Max-Planck-Gesellschaft, dem DLR und NASA/JPL unterstützt.

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